Ich schwitze in den Kniekehlen. Keine Ahnung, ob das etwas ist, was jede*r hat, aber ich kenne diese kribbelig-komischen Momente an meinen Beinen mittlerweile richtig gut. Es fängt immer dann an, wenn ich den Berg kurz vor dem Bahnhof hochgestrampelt bin mit meinem Rad. Wenn ich schwitze, dann geht’s mir gut, denn ich weiß, dass ich es gleich geschafft habe und im schön gekühlten Zug sitzen werde. Ich bin quasi Schweiß-konditioniert. So sehr ich mir das auch wünschen würde, aber im Brandenburg ohne Auto zu überleben, ist so gut wie unmöglich. Trotzdem radele ich mir derzeit die Seele aus dem Leib. Als ich während Corona aus Berlin rauszog, stellte ich mir das Landleben rundum perfekt vor. Trotz Ausgangssperren, Begrenzung der Menschen, die man überhaupt treffen darf, und der vielen anderen Einschränkungen schätzte ich meine Chancen auf gute Stimmung in Brandenburg relativ hoch ein. Endlose freie Fläche, der Geruch von frisch gemähtem Gras, Ruhe zum Lesen, Schreiben, Kreativwerden, you...